3D-digitalisierte Rollsiegel (Pilotstudie)

Im Rahmen der Kooperation mit der Zentraleinrichtung 3D der TU Berlin wurde mit der 3D-Digitalisierung von fünf Rollsiegeln aus der Sammlung des Instituts für Vorderasiatische Archäologie der FU experimentiert.

Ziel des von Prof. Dr. Elisa Roßberger geleiteten Projekts war es, zu erkunden, wie die Erzeugung von 3-D-Modellen dieser über 3000 Jahre alten Objekte gelingen kann. Sie stellen durch ihre geringe Größe, die feinen Oberflächenstrukturen sowie das glänzende und leicht transluzente Material besondere Herausforderungen beim 3D-Scan, die nur mit der hochmodernen und aufwendigen technischen Ausstattung der Zentraleinrichtung 3D (Mikro-Computertomograph Nanotom M/Waygate Baker Hughes) zu bewältigen waren.

Eine weitere Fragestellung war, welcher Mehrwert durch die Erstellung eines interaktiven 3D-Modells im Hinblick auf die Erforschung der Beschaffenheit und der Herstellung von Rollsiegeln realisert werden kann. Besonders im Hinblick auf die Geometrie der zentralen Bohrungen, die Rückschlüsse auf die eingesetzen Techniken zulassen, ergeben sich durch die 3D-Digitalisierung interssante Ansatzpunkte für weitere Forschungen.

Die Scans wurden unter der Leitung von Joachim Weinhold durchgeführt, der in einem ausführlichen Beitrag auf unserem Blog über die konzeptionellen Überlegungen bei der Auswahl der Technik und die bei der Durchführung gemachten Erfahrungen berichtet.

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Altbabylonisches Rollsiegel mit Inschrift und Göttinnen
18.-17. Jh. v. Chr.
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Rollsiegel im Mitanni-Stil mit sechslockigem Helden
15./14. Jh. v. Chr.
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Altbabylonisches Rollsiegel mit Tierkampfszene
Frühes 2. Jt. v. Chr.
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Altsyrisches Rollsiegel mit thronendem Gott
Frühes 2. Jt. v. Chr.
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Spätbronzezeitliches Rollsiegel mit Raubvögeln über Steinböcken
Spätbronzezeit, 2. Hälfte 2. Jt. v. Chr.