Das Digitale Netzwerk Sammlungen hat ein Seminar von Dr. Christine Beese an der Freien Universität Berlin bei der digitalen Aufbereitung und pilothaften Dokumentation von Archivalien unterstützt.
In ihrer Lehrveranstaltung hat sich Christine Beese mit den Studierenden mit dem Teilnachlass des italienischen Architekturkritikers Ugo Ojetti (1871–1946) beschäftigt, der seit Anfang der 1970er Jahre am Kunsthistorischen Institut der FU verwahrt wird. Ojetti zählte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu den Schlüsselfiguren des nationalistischen und faschistischen Spektrums des italienischen Kulturlebens.
Die Lehrveranstaltung im Modul „Praxis und Vermittlung“ hatte zum Ziel, neben der inhaltlichen Auseinandersetzung mit den Text- und Bilddokumenten im Nachlass auch ihre archivalische Aufarbeitung, digitale Dokumentation und Präsentation gemeinsam zu erkunden.
Für die pilothafte digitale Dokumentation konnten wir für das Seminar als "Datenhotel" eine Datenbankanwendung (Directus) einrichten, in der die Studierenden ausgewählte Archivbestände digital erfassen und erschließen konnten.
Gut bewährt hat sich in diesem Kontext unser Datenhotel-Konzept, also die Verwendung einer modernen, leistungsfähigen und leicht konfigurierbaren Software, die von vornherein als interimistische Lösung für Planung und Entwicklung konzipiert ist. Auf diese Weise konnten die Studierenden alle für die digitale Dokumentation erforderlichen Arbeitsschritte „hands-on“ erproben – vom Entwurf eines Datenmodells bis zur Dateneingabe und der Verknüpfung mit Referenzdaten.
Aus dem Projektseminar ist inzwischen auch eine Ausstellung auf der digitalen Ausstellungsplattform DDBStudio erschienen:
Die Waffen der Kunst – Ein Blick ins Arbeitszimmer des italienischen Kunstkritikers Ugo Ojetti
Die im Projektseminar gesammelten Erfahrungen mit der Digitalisierung des Teilnachlasses von Ugo Ojetti haben einen gute Grundlage geschaffen, auf der eine mögliche Digitalisierung des Bestandes im Rahmen eines Forschungsprojekts geplant werden kann.