Das Institut für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin beherbergt die Lehrbildsammlung und einen dazugehörigen Buchbestand aus dem Teil-Nachlass des Anthropologen und Eugenikers Hans Grimm. Weitere Teile des Nachlasses befinden sich im Museum für Naturkunde Berlin, bei der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte und im HU-Archiv der Humboldt-Universität zu Berlin. Hans Grimm war während der NS-Zeit und darüber hinaus u.a. am Institut für menschliche Erblehre und Eugenik in Kiel und am Anthropologischen Institut Breslau tätig. Ab 1955 leitete er das neu gegründete Institut für Anthropologie an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Die Sammlung umfasst ca. 6.700 Kleinbilddias, die zeitlich in den 1920er bis 1970er Jahren zu verorten sind, mit Schwerpunkten während der NS-Zeit und der ersten Jahre der DDR. Anhand des umfangreichen Bestandes lässt sich die Geschichte der Anthropologie nachverfolgen. Zugleich kann die Sammlung beispielhaft für einen Vergleich von zeitgenössischen Lehrbildsammlungen herangezogen werden sowie für deren historische Einordnung.
Die tiefere inhaltliche Erschließung und Kontextualisierung soll auch mittels der Einbeziehung des dazugehörigen Buchbestandes sowie der Archivalien in Naturkundemuseum und HU-Archiv erfolgen, die ebenfalls Bestände aus dem Nachlass Grimm resp. des anthropologischen Instituts haben. Des Weiteren sind interdisziplinär angelegte Seminare vorgesehen, in denen Studierende aus Kulturwissenschaften, Informationswissenschaft und Medizin durch vertiefende Recherchen den Bestand aufarbeiten und kontextualisieren.
Ziel des Projekts:
Geplant ist die restauratorische Aufarbeitung, inhaltliche Erschließung und Digitalisierung eines exemplarischen Teilbestandes für die weitere Erforschung der Geschichte der anthropologischen Fachdisziplin in Deutschland.