Die digitale Erfassung und Veröffentlichung von Informationen zur Herkunft von Sammlungsobjekten gewinnt auch für Universitätssammlungen zunehmend an Bedeutung. Dies gilt insbesondere für Provenienzen, die unter rechtlichen oder ethischen Gesichtspunkten problematisch sind. Erwerbungen in kolonialen Kontexten und verfolgungsbedingter Entzug in der Zeit des Nationalsozialismus sind dabei vordringliche Themen.

In dieser Pilotstudie können wir an langjährige Arbeitsbeziehungen zum Provenienzforschungsteam von Dr. Meike Hoffmann an der FU anknüpfen. Ziel ist es, gemeinsam Datenstrukturen und ein infrastrukturelles Setting zu erarbeiten, die es ermöglichen, mit den gegebenen (minimalen) Ressourcen, die wissenschaftlich relevanten Daten fachgerecht und präzise digital zu repräsentieren.

Die von Dr. Meike Hoffmann geleitete Sultan Art Collection Research (SACRe) arbeitet an der Rekonstruktion der Kunstsammlung des deutsch-jüdischen Unternehmers Adolf Sultan (1861–1941) und versucht den Verbleib der Werke zu klären. Gefördert wird sie vom Deutschen Zentrum für Kulturgutverluste (DZK).

Gemäß der Förderrichtlinie des DZK stehen dem Projekt keine dezidierten Mittel eine digitale Infrastruktur zur Verfügung. Das Digitale Netzwerk Sammlungen konnte hier unkompliziert Hilfestellung leisten, indem wir interimistisch eine Instanz des Datenbanksystems Omeka S zur Verfügung stellten. Da wir das Einrichten von Omeka S-Instanzen automatisiert haben, konnte dies mit geringem Aufwand erfolgen.

Gemeinsam mit dem Provenienzforschungsteam erarbeiten wir aktuell ein Datenmodell, das in der Lage ist, forschungsbegleitend die recherchierten Daten digital abzubilden. Es soll in Zukunft auch die adäquate Erfassung und Präsentation von Daten zur Herkunft der Objekte in Berliner Universitätssammlungen ermöglichen.

Die Langzeitarchivierung der entstehenden Forschungsdaten wird von heidata, dem disziplinär zuständigen Fachrepositorium übernommen.