Nicht selten stellt die fotografische Repräsentation von Objekten wissenschaftlicher Sammlungen eine Herausforderung dar. Während manche Objekte äußerst klein sind, sind andere groß und sperrig – vom zoologischen Lichtmikroskopien [Link] bis zum wandfüllenden Relief [Link]. Oft ist zudem Fachwissen vonnöten, um den entscheidenden Aspekt eines Forschungsgegenstands identifizieren zu können, oder nur eine Zusammenschau mehrerer Perspektiven kann das Objekt verständlich machen.

Zur exemplarischen Erkundung der Frage, wie möglichst aussagekräftige Aufnahmen erstellt werden können, beauftragte das Digitale Netzwerk eine Objektfotografin. Als weitere Projektpartner konnten zwei Sammlungen der TU Berlin gewonnen werden: eine Sammlung von Lackbodenprofilen sowie von Modellschiffspropellern.

Lackbodenprofile veranschaulichen die horizontale Schichtung eines Bodens und machen die Unterschiede zwischen verschiedenen Bodenarten deutlich.

Die Modellpropeller waren Teil von Versuchsreihen, die mit Schiffsmodellen in einem Strömungskanal durchgeführt wurden. Mit ihnen wurde im Bereich der Experimentellen Schiffs- und Meerestechnik nach möglichst effizienten maritimen Antriebssystemen geforscht. Die bereits seit 1903 bestehende Anlage, in welcher die Tests durchgeführt wurden, stellt selbst einen technisch, historisch, architekonisch und wissenschaftsgeschichtlich hoch interessanten Gegenstand dar [Wikipedia]. Als Versuchsanstalt für Wasserbau und Schiffbau (VWS) ist sie seit 1995 Teil der Technischen Universität Berlin.

Von den etwa 150 Propellern wurden zehn Exeplare gewählt, mit dem Anspruch, weitestgehend das Spektrum unterschiedlicher Konstruktionansätze zu veranschaulichen. Im Anschluss wurde jedes der gewählten Objekte aus drei Perspektiven fotografiert. Die entstandenen Aufnahmen geben einen Überblick aller zentralen Charaktersistika der Objekte – etwa Flügelzahl, Durchmesser, Steigung, Neigung, Skew.

In der deutlich kleineren Sammlung der Lackbodenprofile wurde indes sämtlich Objekte dokumentiert. Die aus jeweils zwei unterschiedlichen Winkeln angefertigten Aufnahmen lassen neben der Schichtung der Böden auch deutlich die Topografie der Objekte erkennen. Weitere Fotografien bilden den Raum und das Ensemble der Sammlung ab.

Mit den entstandenen Fotografien kann auch das Wissen um kaum bekannte Sammlungen und Objekte gemehrt werden.